
Lemosho Route
Die Lemosho Route wird oft als die schönste und ursprünglichste der Kilimanjaro-Routen bezeichnet. Man durchwandert dabei sämtliche Klimazonen des äquatorialen Afrikas. Diese Route ist eine neue Variante der Shira-Route. Beide führen vom Londorossi Gate an der Westseite des Kilimanjaro bis hinauf zum Shira-Plateau. Die Shira Route verläuft über weite Strecken entlang der Jeep-Piste. Die landschaftlich wesentlich reizvollere ist die Lemosho Route. Auf engen und nur selten begangenen Pfaden führt die Wanderung zunächst durch dicht bewaldetes Gebiet. Ab dem Shira-Plateau ist die Wegführung dann mit jener der Machame-Route gleich. Besonders abwechslungsreich wird diese Route durch die Möglichkeit zwei verschiedene Wege für Auf- und Abstieg zu wählen.
Die Route ist konditionell recht anspruchsvoll. Eine gute körperliche Kondition für Wanderungen von 6–8 Stunden ist erforderlich. Bergsteigerische Fähigkeiten sind nicht nötig, wegen felsiger Passagen sollte man jedoch auf jeden Fall trittsicher sein. Englischsprechende Bergführer und Träger begleiten die Tour. Man muss nur den Tagesrucksack selber tragen, die Übernachtung erfolgt in Zelten.
Die Besteigung über die Lemosho-Route kann in 6–8 Tagen erfolgen. Da diese Zelt-Route eine längere Wanderdistanz aufweist sollten mindestens sieben Tage veranschlagt werden.
Tourenverlauf – Kurzfassung:
Tag 1: Londorossi Gate (2.250 m) – Forest-Camp (2.750 m)
Tag 2: Forest-Camp (2.750 m) – Shira-Camp One (3.500 m)
Tag 3: Shira-Camp One (3.500 m) – Shira-Plateau – Shira-Camp Two (3.880 m)
Tag 4: Shira-Camp (3.880 m) – Barranco-Plateau (3.970 m)
Tag 5: Barranco-Hut (3.970 m) – Barafu-Hut (4.550 m)
Tag 6: Barafu-Camp (4.550 m) – Uhuru-Peak (5.895 m) – Mweka-Camp (2.840 m)
Tag 7: Mweka-Camp (2.840 m) – Mweka Gate (1.850 m)
Tourenverlauf – Detailbeschreibung:
Tag 1: Londorossi Gate (2.250 m) – Forest-Camp (2.750 m)
Gehzeit: 5 Stunden
Die Trekkingtour startet am Londorossi Gate. Bereits kurz nach dem Gate beginnt der dichte Bergregenwald. Der breite Weg wird schmaler und feuchter. Der Anstieg wird durch die rutschigen Wurzeln zusätzlich erschwert. Einsam führt die Etappe hinauf, bis in das so genannte Forest-Camp.
Tag 2: Forest-Camp (2.750 m) – Shira-Camp One (3.500 m)
Gehzeit: 5 Stunden
Der erste Teil der Etappe führt durch den grünen Regenwald. Hier sind die Bäume mit bunten Flechten bewachsen. Wenig später ändert sich die Vegetation rasch. Der Wald wird lichter, bald ist die Moor- und Heidekrautzone erreicht. Immer wieder bieten sich gute Fernblicke auf den Mount Meru und den Kibo, das Gipfelmassiv des Kilimanjaro. Das Gelände wird felsiger und trockener. Am frühen Nachmittag erreichen Sie die ausgedehnte Hochfläche des Shira-Plateaus.
Tag 3: Shira-Camp One (3.500 m) – Shira-Plateau — Shira-Camp Two (3.880 m)
Gehzeit: 6 Stunden
Ein kaum sichtbarer Steig führt durch das Heideland der Shira-Hochfläche. Das Land geht später in eine trockene Hochwüste über, in der nur noch vereinzelt große Senecien wachsen. Bei klarem Wetter ist das ganze Ausmaß des zerklüfteten Shira-Massivs zu sehen. Im Laufe des Tages wird die Sicht durch die aufsteigende Feuchtigkeit trüber.
Tag 4: Shira-Camp (3.880 m) – Barranco-Plateau (3.970 m)
Gehzeit: 6–7 Stunden
Vom Camp aus geht es nun zu einer der eindrucksvollsten Etappen der Route. Es folgt ein Aufstieg über die weitlaufende Lavasteinwüste. Kurz vor dem Lava Tower (ca. 4.500 m) beginnt der Abstieg entlang der Südseite des Kibos. Dort erwartet Sie eines der landwirtschaftlich schönsten Lagercamps, das Barranco-Camp.
Tag 5: Barranco-Hut (3.970 m) – Barafu-Camp (4.550 m)
Gehzeit: 7–8 Stunden
Über eine steile Geländestufe geht es hinauf zum South Summit Circuit. Dort wandern Sie unter den Gletschern des Kilimanjaro. Im Karanga Camp wartet bereits der Koch mit warmem und wohlverdientem Mittagessen.
Hier verbringen Sie die letzte Zeltnacht vor dem Gipfel.
Tag 6: Barafu-Camp (4.550 m) – Uhuru-Peak (5.895 m) – Mweka-Camp (2.840 m)
Gehzeit: 12–14 Stunden
Die Nacht ist kurz. Der mitternächtliche Aufbruch beginnt mit einem kleinen Frühstück und heißem Tee. Danach folgt ein fordernder Aufstieg über die Geröllfelder der oberen Mweka-Route, durch das South East Valley zum Stella Point (5.745 m). Es bietet sich ein atemberaubender Blick. Sie sehen unzählige Serpentinen, die sich bis zum Kraterrand hinauf schlängeln. Es folgen noch weitere 150 Höhenmeter bevor Sie den Uhuru Peak, das „Dach Afrikas“ erreicht haben. Genießen Sie diesen Moment, es ist ein unbeschreibliches Gefühl.
Nach einer kurzen Gipfelrast beginnt ein rascher „Schotterabstieg“ zur Barafu Hut. Von dort geht es dann weiter zum Mweka-Camp.
Tag 7: Mweka-Camp (2.840 m) — Mweka Gate (1.850 m)
Gehzeit: 4 Stunden
Nach dem Frühstück folgen Sie einem gut ausgebauten Waldweg, der zum Mweka Gate führt. Die letzten Tage der Wanderung haben Sie für die Stille der Natur und der Wildnis sensibilisiert. Je näher Sie dem Gate kommen, desto mehr nehmen Sie die noch vorher so vertraute Geräuschkulisse der Zivilisation war.