Gombe Stream Nationalpark
Im Gombe Stream Nationalpark hat man die einzigartige Möglichkeit Schimpansen ins Auge zu sehen. Dank der Pionierarbeit von Jane Goodall erlangten der kleinste Nationalpark Tansanias und die dort lebenden Schimpansen große Berühmtheit. Im „Schimpansenland“ liegt auch der tiefste Süßwassersee Afrikas, der Tanganyikasee.
Geschichte
Der Primatenforscherin Dr. Jane Goodall ist die Bekanntheit des Gombe Nationalparks und der dort lebenden Schimpansen zu verdanken. Jane Goodall begann 1960 in Gombe eine Verhaltensstudie der Schimpansen, welche Weltberühmtheit erlangte. Sie erforschte das Verhalten der Primaten, beobachtete den Schimpansenkrieg vom Gombe und erreichte einen nachhaltigen Schutz der Affen. Auf Grund der großen Population der Menschenaffen, welche an die Präsenz von Menschen gewöhnt sind, wird das Gebiet auch „Schimpansenland“ genannt. 1968 wurde die Region aufgrund der Bemühungen von Jane Goodall zum Nationalpark erklärt.
Lage
Der Gombe Stream Nationalpark liegt im Westen Tansanias, direkt am nördlichen Ufer des Tanganjikasees. Der Park liegt 16 km nördlich von Kigoma, nicht weit von der Grenze zu Burundi entfernt. Mit einer Fläche von etwa 52 km² ist er der kleinste Nationalpark Tansanias. Der Park ist nur per Boot von Kigoma aus erreichbar.
Tierwelt
Der kleinste Nationalpark Tansanias beheimatet eine Vielzahl an Tieren. Es wurden insgesamt 87 Säugetier‑, 40 Reptilien- und um die 20 Amphibienarten dokumentiert. Am bekanntesten sind die rund 150 hier lebenden Schimpansen. Da sie an die Gegenwart von Menschen gewöhnt sind, kann man die Menschenaffen gefahrlos aus nächster Nähe in freier Wildbahn beobachten. Zu den weiteren bekannten hier lebenden Primaten gehören Anubispaviane, Rotschwanzmeerkatzen, Colobus-Affen sowie die Uganda-Stummelaffen.
In den tiefer gelegenen Waldgebieten sichtet man manchmal Buschböcke oder Waldschweine. Zu den über 300 Vogelarten des Parks gehören zum Beispiel der bekannte Fischadler sowie der Rote Tropfenastril, der Palmgeier oder der Trompeterhornvogel. Eine weitere bunte Attraktion sind die über 250 verschiedenen Schmetterlingsarten. Auch die Unterwasserwelt des Tanganyikasees ist reich an Lebewesen. Mit über 300 Fischarten ist der Süßwassersee nach der Weltnaturschutzunion der artenreichste Ort der Welt.
Landschaft
Der Gombe Stream Nationalpark wird von einem dünnen Streifen alten Bergwaldes gebildet, der von tiefen Tälern durchzogen wird. Das Landschaftsbild ist durch steile Berghänge und Flusstäler geprägt. Dichte Vegetation mit tropischem Regenwald wechselt sich mit lichtem Miombowald ab. In höheren Lagen findet man feuchte Grassavannen vor. Der Park liegt am Lake Tanganyika. Dies ist Afrikas tiefster und längster Süßwassersee und der zweitgrößte See Afrikas.
Möglichkeiten
Ein absolutes Muss im Gombe Nationalpark ist ein Schimpansentrekking zu Fuß. Dabei können die Menschenaffen aus nächster Nähe beobachtet werden. Planen Sie mindestens zwei Tage für Schimpansenpirschgänge ein, man weiß schließlich nie genau wo sich die Affen gerade aufhalten. In diesem Zusammenhang interessant ist auch ein Besuch der alten Forschungsstation von Jane Goodall. Am Tanganyikasee kann man am Strand entspannen. Krokodile und Nilpferde halten sich nur an bestimmten Uferregionen außerhalb des Nationalparks auf. Ein besonderer Höhepunkt ist es außerdem bei der Fertigung der Holzsegelboote, der Dhows, zuzusehen. Auch ein Besuch der berühmten Stadt Ujiji, in welcher Henry Stanley und der verloren geglaubte Entdecker Livingstone einander trafen, ist möglich.
Beste Reisezeit
Bis auf die Regenmonate April, Mai und November kann der Park immer besucht werden. Die beste Reisezeit in den Gombe Stream Nationalpark ist in der Trockenzeit von Juli bis Oktober und ab Ende Dezember bis Januar. Während der Regenzeit (Februar bis Juni und November bis Mitte Dezember) sind die Schimpansen weniger unterwegs und nicht so leicht aufzuspüren.