Lake Natron Nationalpark
Der Lake Natron liegt abgelegen und ist noch vollkommen untouristisch. Er ist nicht nur einer der bekanntesten Sodaseen, sondern auch Heimat zahlreicher Zwergflamingos. Ein Besuch der bizarren Landschaft ist absolut bemerkenswert und bringt einem das authentischen Tansania näher.
Geschichte
Die Massai leben schon seit Jahrhunderten in der Gegend um den Lake Natron. Erst vor kurzem wurde das Gebiet samt dem Ol Doinyo Lengai zu einem Naturreservat erklärt.
In den letzten Jahren wurden rund 120.000 Jahre alte fossile Fußspuren des modernen Menschen analysiert. Diese Spuren wurden am damaligen Rand des Sees in frische Vulkanasche eingeprägt. Auf 150 Quadratmeter wurden insgesamt 350 Abdrücke, von mehr als 30 Männern, Frauen und Kindern, nachgewiesen.
Der britische Naturfotograf Nick Brandt fand am Natronsee gut konservierte Tierkadaver von Vögeln und Fledermäuse. Die Verwesung der Kadaver wurde durch den hohen Anteil an Natriumcarbonat und anderen Salzen im Wasser verhindert.
Der Dokumentarfilm „Das Geheimnis der Flamingos“ wurde an diesem See gedreht.
Lage
Der Lake Natron liegt am östlichen Arm des Ostafrikanischen Graben, etwa 120 km südwestlich von Nairobi. Der See befindet sich gemeinsam mit dem Magadisee im Magadi-Natron-Becken zwischen dem Victoriasee und dem Kilimanjaro. Der See wird durch den südlichen Uaso Nyiro und mineralreiche heiße Quellen gespeist und hat keinen einzigen Abfluss. Die Fläche des Natronsees schwankt von über 1.000 km² am Ende der Regenzeit und wenigen Quadratkilometern gegen Ende der Trockenzeit. Die drei Vulkane Shombole, Gelai und Ol Doinyo Lengai befinden sich in der Umgebung.
Tierwelt
Der Lake Natron beheimatet 100.000 Wasservögel. Am stärksten vertreten sind die Zwergflamingos. Bis zu 2,5 Millionen der rosa Vögel befinden sich in der Hochsaison am Natronsee und bieten ein atemberaubendes Spektakel. Die Zwergflamingos können hier ohne Gefahr nisten, brüten und sich von den Salinenkrebsen und Algen im See ernähren. Im See leben zudem alle vier Buntbarscharten aus der Gattung Alcolapia.
Landschaft
Saisonal ist der See wegen einzelliger Algen rosa gefärbt, was sogar aus dem Weltall sichtbar ist. Die Algen sind mit Purpurbakterien versetzt und verfärben nicht nur den See, sondern sind auch Nahrungsgrundlage für die Zwergflamingos. Das Wasser des Natronsees ist salzhaltig und alkalisch. Sein pH-Wert schwankt zwischen 9 und 10,5. Die Wassertemperaturen liegen häufig um 40 Grad Celsius.
Etwa 20 km südlich des Sees befindet sich der Ol Doinyo Lengai. Dies ist der einzige Vulkan der Erde mit niedrigschmelzender Lava, welche in großen Mengen im See gelöst ist. Er gilt als der heilige Berg der Massai.
Möglichkeiten
Die Möglichkeiten am Lake Natron sind vielfältig. Walking Safaris zu den Flamingos gehören zum Muss, ebenso empfehlenswert sind leichte Tageswanderungen am Lake Natron oder Crater Highlands Trekking. Unweit vom See liegt der Ol Doinyo Lengai. Besteigt man den kegelförmigen Berg hat man von 2.960 m Höhe eine grandiose Aussicht. Zudem werden Kulturtourismus zu den Massai und Exkursionen zu Wasserfällen angeboten. Ein Sunset Picknick oder Busch-Dinner am Lake Natron ist ein besonderes Erlebnis.
Den Lake Natron besucht man für gewöhnlich nach dem Lake Manyara auf dem Weg in die Serengeti oder auf der Rückfahrt nach Arusha.
Beste Reisezeit
Zum Lake Natron reist man am besten in den Trockenmonaten von Juli bis Oktober. In dieser Zeit leben und brüten für gewöhnlich auch bis zu zwei Millionen Zwergflamingos am See.